Komm doch mal runter

„Komm doch mal runter!“ – Wie oft haben wir diesen Satz schon gehört, wenn Kinder aufgeregt, oder in Hektik geraten sind? In einer Welt, die von ständiger Aktivität und vielen Eindrücken geprägt ist, fällt es Kindern oft schwer, zur Ruhe zu kommen. Die Fähigkeit, sich zu entspannen und innere Ruhe zu finden, ist für Kinder heutzutage sehr wichtig. Doch wie können unsere Kinder lernen, sich zu entspannen und in stressigen Momenten gelassener reagieren? Als Erstes möchte ich folgende zwei Fragen beantworten:

Warum brauchen Kinder eigentlich Entspannung?

Kinder sind ebenso wie Erwachsene von äußeren Einflüssen wie Schule, Hobbys und digitalen Medien beeinflusst. Diese Faktoren können zu Stress und Überreizung führen. Geeignete kindgerechte Entspannungsmethoden fördern die geistige und körperliche Gesundheit und stärken das Immunsystem, die Konzentration und die emotionale Resilienz.

Wann ist Entspannung für Kinder besonders wichtig?

Nach einem langen Schultag oder aufregenden Aktivitäten hilft Entspannung dabei, den Kopf freizubekommen und den Stress des Tages abzubauen. Vor dem Einschlafen kann ein entspannendes Abendritual den Übergang vom aktiven Tag zur Ruhephase erleichtern und für besseren Schlaf sorgen.

Es gibt verschiedene Techniken, die Kindern helfen, sich zu entspannen bzw. „runterzukommen“ wie z.B. Atemübungen, kindgerechte und spielerische Übungen zur Körperwahrnehmung und Achtsamkeit, Kinderyoga, Progressive Muskelentspannung und Autogenes Training in Form von Phantasiereisen. Auch Rituale im Alltag helfen Kindern zur Ruhe zu kommen. Dies kann eine regelmäßige Entspannungszeit nach dem Spielen oder vor dem Abendessen sein oder eine festgelegte Zeit zum Lesen. Auch bildschirmfreie Zeiten können Reizüberflutung vorbeugen und ein sinnvolles Ritual darstellen.

Die Vorbildfunktion der Eltern stellt auch eine wichtige Säule in der Entspannung der Kinder dar. Kinder lernen durch Nachahmung. Wenn Eltern selbst regelmäßig Entspannungsübungen oder ruhige Momente in ihren Alltag integrieren, erkennen Kinder den Wert dieser Praxis. Ein entspannter Elternteil kann viel dazu beitragen, dass auch Kinder ihre innere Ruhe finden. Als Eltern sollten wir möglichst geduldig und mitfühlend reagieren, wenn unsere Kinder unruhig sind. Dies stellt uns oft vor eine Herausforderung. Manchmal kann es helfen, ein Gespräch über die Gefühle der Kinder zu führen und ihnen zu zeigen, dass es in Ordnung ist, auch mal ruhig zu sein.

Es ist nicht immer einfach, Kindern beizubringen, sich zu entspannen, besonders in einer Welt voller Ablenkungen. Aber mit den richtigen Techniken und Ritualen können wir unseren Kindern helfen, sich zu beruhigen, Stress abzubauen und einen klaren Kopf zu bewahren. Entspannung ist eine wichtige Fähigkeit, die ihnen nicht nur jetzt, sondern auch im späteren Leben zugutekommen wird.